Die Kosten für TM1- und Planning-Analytics-Server machen schnell einen erheblichen Betrag aus. Erfahre hier, wie Du die TM1-Server-Kosten für Cloud-Systeme signifikant reduzieren und dabei noch der Umwelt helfen kannst.

Zwei-Tier-Architektur

Üblicherweise setzt man bei einem Planungssystem auf eine zwei-Tier-Architektur. Also ein DEV- und ein PROD-System. Dadurch kann die Entwicklung arbeiten, ohne das produktive Systeme zu gefährden. Dies führt natürlich auch dazu, dass für beide Umgebungen Serverkapizitäten vorgehalten werden müssen. Und das kostet. Zum einen Geld. Aber zum anderen auch Strom.

Die produktiv genutzten Server sollten natürlich bestenfalls immer online sein. Gerade auch bei Nutzern aus verschiedenen Zeitzonen. Dahingegen braucht man den DEV-Server doch wirklich nur für die Entwicklung. In der nicht genutzten Zeit kann man Strom und Kosten einsparen. Und dadurch nicht nur seine GuV verbessern. Sondern auch seine CO2-Bilanz.

Bei Cloud-Anbietern werden die Serverkapazitäten häufig pro Minute abgerechnet. Der Stromverbrauch und auch die Kosten sind bei On-Prem-Systemen natürlich nicht graviernd anders. Doch am Beispiel von Microsoft Azure lässt sich das Kosteneinsparungspotential sehr einfach berechnen.

TM1-Server-Kosten Berechnungsbeispiel

Gehen wir von folgendem kleinen Beispiel aus:

Server für die Datenbank: 8 Kerne, 64 GB RAM, 256 GB Festplatte
Server für die Webanwendung: 8 Kerne, 16 GB RAM, 256 GB Festplatte

Die Sever sollen mit Microsoft Windows betrieben werden und in Deutschland gehosted werden.

Mietet man sich diese beiden Server bei Microsoft Azure, kommt man auf einen Betrag von monatlich knapp 900 Euro. Das kannst Du im Azure Pricing Rechner selbst nachrechnen. Bucht man das gleiche Setting für den DEV-Sever, verdoppelt sich der Betrag. Im Ergebnis hat man für dieses vergleichsweise kleine Setting also Kosten in Höhe von ca 21.500,- Euro. Jahr für Jahr.

Aber wie oft brauchen wir einen DEV-Server? In der Regel nur für die Entwicklung. Also klassischer Weise werktags zwischen 8 und 19 Uhr. Immer dann, wann so ein Entwickler halt arbeitet. Also lediglich an 5 Tagen pro Woche und nur an 11 Stunden. Auf den produktiven Servern laufen nachts die meisten Ladejobs. Während wir Menschen schlafen, sind diese Maschinen gut ausgelastet. Die Entwicklungssysteme aber ideln vor sich hin. Und Kosten Geld. Und brauchen Strom.

Im Vergleich zu 7 Tagen / Woche im Dauerbetrieb ergibt sich ein Kostensenkungspotential von 67 Prozent. Verzichtet man auf die DEV-Umgebung auch an Feiertagen, kann man in Bayern im Jahr 2021 weitere 104 Stunden einsparen.

Natürlich lohnt es sich auch, Urlaubszeiten oder generelle „Nicht-Entwicklungszeiten“ zu berücksichtigen; ein klassisches Beispiel ist die Zeit zwischen dem 24.12. und dem 6.1. Hier kann nochmal massiv gespart werden.

Zeitfenster für Updates berücksichtigen

Dagegen steht aber noch ein Aspekt, den man berücksichtigen muss. Der Server braucht regelmäßig Updates. Diese werden in aller Regel nachts oder am Wochenende ausgeliefert. Hier ist ein fixes Zeitfenster sinnvoll. So kann man die Server für dieses Zeitfenster gezielt einschalten. Dadurch kommt auch die DEV-Umgebung in den Genuss von Patches. Und ist damit immer Up-To-Date.

In Summe ergibt sich ein Einsparungspotential der genutzten Serverzeit von bis zu 70 Prozent auf dem DEV-System.

Die Festplatten verursachen Kosten, auch wenn sie ausgeschaltet sind. Aber die Serverkapazitäten können wir einsparen. Bezogen auf die Gesamtkosten (DEV und PROD) errechnet sich eine Mögliche Einsparung von knapp 33 Prozent. In unserem Beispiel sind das stolze 7.000,- Euro pro Jahr.

TM1-Server-Kosten reduzieren – automatisch

Die Server morgens an und abends wieder auszuschalten ist natürlich sehr aufwendig. Diese Aufgabe sollte man automatisieren. Zum Beispiel durch ein Script, das die relevanten Server zur richtigen Zeit startet. Und wieder stoppt. Bei Microsoft Azure geht das über einen so genannten Webhook. Dadurch kann die eigene TM1-Anwendung die relevanten Server starten und stoppen. Der PROD-Server sorgt also für die Verfügbarkeit des DEV-Systems.

An der folgenden Grafik kann man exemplarisch das Einsparpotential für den Monat Dezember erkennen.

TM1-Server-Kosten reduzieren durch intelligente Steuerung
In diesem Fall laufen die DEV-Server gerade mal an 211 von 744 Stunden.

In einem kleinen Cube in TM1 hinterlegen wir die Zeitpunkte für das Starten und Stoppen der Server. Mit einer Rule berechnen wir Wochenenden und Feiertage. Ein Job startet regelmäßig einen Turbointegrator-Prozess. Und dieser triggert den Webhook.

Ist der Prozess einmal gebaut, läuft der Rest von alleine. So kannst Du TM1-Server-Kosten im Schlaf reduzieren. Dabei schonst Du nicht nur Dein Budget, sondern auch die Umwelt.


Rainer Frank

Hi, ich bin Rainer. Ich bin ein Allrounder rund um die Themen TM1 / Planning Analytics und Business Intelligence. Wenn Du Unterstützung brauchen kannst, oder mich kennenlernen willst schreib mich gerne an!

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